Mittwoch, 26. Dezember 2018

Eine Urlaubswoche in Binz auf Rügen


Eine Urlaubswoche in Binz auf Rügen

Im Oktober nutzten wir die Zeit, um auf der Insel Rügen im Seebad Binz einen Wellness- und Wanderurlaub zu machen.

Auf der Hinfahrt machten wir natürlich einen kleinen Stopp, um einen Abstecher in der alten und schönen Hansestadt Stralsund zu machen.

Wir hatten goldenes Oktoberwetter und konnten die Zeit mit Wellness im Hotel und Ausflügen auf der Insel Rügen verbringen. Am ersten Tag war die Strandpromenade und die Innenstadt mit der prächtigen Bäderarchitektur, die schöne Seebrücke und den feinen Sandstrand unser Ziel, was es zu bewundern galt. Die umgebende Natur werden wir in den nächsten Tagen erkunden. Dabei ist natürlich der Naturschutzpark Jasmund und auch der Baumwipfelpfad auf unserer Ausflugsliste.




Vom Fischer- und Bauerndorf zum Ostseebad

1318 wurde der Ort erstmals als „Byntze“ in einer Steuererhebung der Grafschaft Streu erwähnt. Eine erste Andeutung der späteren Bedeutung als Ostseebad ergab sich bereits um 1830, als Gäste des Fürsten zu Putbus an der Mündung der Ahlbeck badeten. 
Um das Jahr 1875 kam das Baden im Meer in Mode. Die ersten Gäste kamen in den kleinen Ort Binz, fanden Gefallen an ihm, empfahlen ihn weiter. Im gleichen Jahr entstand die erste Verbindungsstraße vom Dorf zum Strand (Putbuser Straße). Zehn Jahre später wurde Binz offiziell Seebad, was zur Folge hatte, dass stark gebaut wurde: die Strandpromenade, die Seebrücke, das Kurhaus, ein neues Wegenetz und der Kleinbahnanschluss. Um 1870 wurden 80 Badegäste im Jahr gezählt. In Binz und in anderen Badeorten an der Ostseeküste entstanden Ende des 19. Jahrhunderts keine großen Hotels, sondern Logierhäuser im Villenstil der sogenannten Bäderarchitektur
Zwei Rückschläge waren die Zerstörung der Seebrücke durch einen Sturm in der Neujahrsnacht 1905 und der Brand des Kurhauses 1906. Nach dem Wiederaufbau der Seebrücke wurde 1908 auch ein neues Kurhaus erbaut. Zugleich entstand ein Familienbad. 1912 stürzte ein Brückenteil der Seebrücke ein, wobei 17 Menschen ums Leben kamen. 

Dann wurde Binz vom Nationalsozialismus, von der DDR und nun von der Wiedervereinigung geprägt. Wäre diese nicht gekommen, würde Binz nicht mehr diese schöne Bäderarchitektur besitzen, da die DDR Wirtschaft diese nicht mehr hat finanzieren können. So wurde diese wieder saniert und das Seebad Binz konnte sich mit weiteren Hotelangeboten weiterentwickeln. 

Eine der schönsten Wanderungen in Deutschland überhaupt ist der Weg entlang der Kreideküste im Nationalpark Jasmund.

Ausgangspunkt unserer Wanderung im Nationalpark Jasmund ist die kleine Stadt Sassnitz. Hier orientieren wir uns an den Wegweisern in der Stadt, die uns erst an die Promenade führen.
 
Wenn es die Wetterlage erlaubt, d.h. kein extremer Wellengang und nicht nach Regentagen oder bei Schneeschmelze, können wir auch den Weg direkt unten am Wasser entlanggehen. 
 
Hier haben wir herrliche Blicke auf die imposanten Kreidefelsen und immer wieder begegnen uns Naturkunstwerke in Form von Steinlandschaften und alten, abgestürzten Bäumen oder angeschwemmte Holzreste.
 
Für diese schöne Küstenstrecke haben wir den ganzen Tag Zeit eingeplant. Der warme Oktobersommertag war ideal dafür. Es gibt überall viel zu entdecken. Am schönsten sind allerdings die wunderbaren Ausblicke auf die Kreidefelsen und auf die blaue Ostsee.  
Es gibt viele Abgänge zum Weg unterhalb der Klippen, der allerdings nicht ungefährlich ist. Er führt durchweg über lose Steine und erfordert festes Schuhwerk und sicheren Tritt. An manchen Stellen, wo Teile der Kreideabrüche bis in das Meer reichen, ist der Boden zudem sehr morastig.
 
 Zudem brechen immer wieder Teile der Kreideküste ab und stürzen ins Meer. In der Vergangenheit sind dadurch leider schon Menschen hier zu Tode gekommen! Aus diesem Grund ist Vorsicht angesagt! Vor allem nach langen Regentage sollte man diesen Weg nicht gehen.
Am Ziel, dem Königsstuhl, erwartet dem Wanderer eine herrliche Aussicht und verschiedene gastronomische Angebote. Außerdem ist hier das Nationalparkzentrum mit vielen Informationen zum Nationalpark Jasmund. 
 
Vom Königsstuhl aus können wir mit dem Bus zurück nach Sassnitz fahren, der unweit des Parkplatzes hält. (Vorher über die Fahrzeiten informieren!)

Den Baumwipfelpfad erleben

Am nächsten Tag haben wir uns den Baumwipfelpfad als Ziel gesetzt. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe, etwa acht Kilometer Richtung Bergen. Man sieht ihn schon gleich bei der Anreise nach Binz. 
Sich mit mächtigen Baumkronen urwüchsiger Buchen auf Augenhöhe bewegen - das ist auf dem barrierearmen Baumwipfelpfad des Naturerbe Zentrums Rügen möglich. In einer Höhe von 4 bis 17 Metern über dem Erdboden können Besucher besondere Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt des umgebenden Buchenmischwaldes und den Erlenbrüchen gewinnen. 

Aussichtsturm "Adlerhorst"

Der Höhepunkt des Baumwipfelpfades ist der Aussichtsturm. Einmalig und einzigartig nicht nur durch seine luftige architektonische Form, sondern auch in der Art und Weise wie der Turm um eine 30 Meter hohe Rotbuche gebaut wurde. 
 
Über 600 Meter windet sich die Rampe im Turm um den Baum nach oben und bietet einzigartige Einblicke in das Leben und die Entwicklung der Buche.
Vom Stammbereich bis hinauf über die Krone erleben Sie unzählige Lebensformen. Moose, Insekten, Kleintiere und Vögel lassen sich aus einer einmaligen Perspektive erleben. Der  Pfad ist auch hier barrierearm gestaltet und sorgt mit seiner maximalen Steigung von nur 6 % dafür, dass ein bequemer Aufstieg möglich ist. 
Auf der 40 Meter hohen Aussichtsplattform angekommen wird man mit einem einzigartigen Blick in die Rügener Landschaft und auf die Ostsee belohnt. Auf einer Gesamthöhe von 82 Metern über dem Meeresspiegel zeigen sich bei guter Sicht sogar die Kirchturmspitzen von Stralsund und die Pylonen der Rügenbrücke. Mit ein wenig Glück lassen sich von dem Turm, der einem Adlerhorst nachempfunden wurde, die heimischen Seeadler der umliegenden Wälder auf ihren Ausflügen beobachten. 

Fazit

Binz und die wunderbare Umgebung laden zu tollen Ausflügen ein, wo es viel zu entdecken gibt.
Die Oktoberzeit mit wunderbarem Wetter waren dazu ideal. So waren nicht zu viele Besucher auf der Insel und wir hatten viele Ecken für uns.  

Quelle:
 https://de.wikipedia.org/wiki/Binz
 http://nezr.de/nezr/ueberblick/baumwipfelpfad/index.php

Freitag, 24. August 2018

Allgäuer Himmelsstürmer Route Etappe 21 Bad Kissinger Hütte nach Pfronten 14,3 km


Letztes Jahr sind wir, meine Frau Ella und ich, die Allgäuer Wandertrilogie Himmelsstürmer Route von Halblech nach Oberstaufen gewandert. Da uns diese Allgäuer Landschaft faszinierte, haben wir uns für dieses Jahr die zweite Hälfte von Oberstaufen nach Pfronten vorgenommen. Diese Route ist recht anspruchsvoll. Sie ist ca. 180 km lang und man muss insgesamt 9000 Höhenmeter überbrücken. Dafür wird man mit vielen tollen Ausblicken auf verschiedene Gipfel belohnt. Die Krönung ist der Aggenstein. Dort übernachten wir in der Bad Kissinger Hütte, bevor es dann zum Abstieg nach Pfronten geht.
 Unsere Routen des zweiten Teils der Himmelsstürmer Route sind:

Etappe 10: Oberstaufen zum Staufner Haus 16,8 km Aufstieg 1622 HM Abstieg 784 HM


Etappe 11: Staufner Haus nach Balderschwang 15,6 km Aufstieg 583 Abstieg 1165 HM
Etappe 12: Balderschwang zur Grasgehrenhütte 18,2 km Aufstieg 1061 Abstieg 668 HM
Etappe 13: Grasgehrenhütte nach Ofterschwang 15,3 km Aufstieg 721 HM Abstieg 1315 HM
 

Etappe 14: Ofterschwang nach Oberstdorf 24,8 km Aufstieg 439 HM Abstieg 477 HMer_22.html
Etappe 15: Oberstdorf zum Edmund-Probst-Haus (Nebelhorn) 13,5 km Aufstieg 1303 HM Abstieg 196 HM
 

Etappe 16: Edmund-Probst-Haus zur Schwarzenberghütte 9,6 km Aufstieg 640 HM Abstieg 799 HM
Etappe 17: Schwarzenberghütte nach Bad Hindelang 19,5 km Aufstieg 640 HM Abstieg 1193 HM
 

Etappe 18: Bad Hindelang nach Schattwald 15,9 km Aufstieg 943 HM Abstieg 660 HMe-18.html
Etappe 19: Schattwald nach Tannheim 13,6 km Aufstieg 253 HM Abstieg 247 HM
Etappe 20: Tannheim zur Bad Kissinger Hütte (Aggenstein) 15,6 km Aufstieg 1008 HM Abstieg 336 HM

 
 Etappe 21: Bad Kissinger Hütte nach Pfronten 14,3 km Aufstieg 376 Abstieg 1285 HM

 Etappe 21: Bad Kissinger Hütte nach Pfronten 14,3 km Aufstieg 376 Abstieg 1285 HM

Die Nacht in der Bad Kissinger Hütte war im Vergleich zu den anderen Hütten recht ruhig und angenehm. Bettruhe war ab 22 Uhr. Zum Frühstück gab es sogar für jeden Gast ein frisches Brötchen. Nachts hat es geregnet und gestürmt. Der Abstieg könnte ein wenig schwierig werden.


Das Morgenwetter sieht aber gut aus. Es ist zwar frisch, etwas windig, die Sonne zeigt sich und Nebelwolken ziehen an der Hütte vorbei. Mit der letzten Etappe auf der Himmelsstürmer Route haben wir zwar nur, nach Navi, 14,3 km vor uns. Allerdings sind die zu bewältigenden Höhenmeter im Abstieg sehr fordernd und anspruchsvoll.

Zuerst geht es zum 1985 hohen Aggenstein-Gipfel. Die Himmelsstürmer Route führt etwas unterhalb des Gipfels vorbei. Heute Morgen ist der Gipfel in dichten Nebel gehüllt. Wir verzichten auf den Gipfelaufstieg, da wir am Gipfelkreuz keine 10 Meter weit sehen können. Die tolle Aussicht auf das Alpenvorland mit dem Forggensee erschließt sich uns von hier oben leider nicht.

Wir steigen auf dem schwarz markierten Pfad kräftig vom Aggenstein abwärts. Die Kehren führen uns immer wieder knapp an der Felskante vorbei. Nach den Latschenkiefern geht es dann sanfter abwärts, bevor es über eine grasbewachsene Hochfläche geht.

An der Bergstation der Hochalpbahn vorbei, steigt man in gut einer halben Stunde hinauf zur Ostler Hütte und wir erreichen dort den Gipfel des Breitenberges. In der gemütlichen Ostler Hütte machen wir eine ausgiebige Brotzeit. Dann gibt es den kräftigen Abstieg nach Pfronten. Aber wir genießen vorher den grandiosen Panoramablick ins Tal Pfronten.

Dann setzen wir die Wanderung auf dem Kammweg fort und steigen tiefer in einen Wald, wo der Pfad uns weiter in Schleifen nach unten führt. Dann treffen wir auf eine Straße, die man nach ein paar Schritten links, dann rechts zum nahen Fluss Steinacher Achen verlässt.

Nach 250 m halten wir uns rechts, folgen der Unterführung der breiten Straße und wandern parallel des Flusses durch den Wald. Vor dem Gschönweg überqueren wir links die Steinacher Achen und wandern auf dem Pfad weiter den Fluss entlang Richtung Pfronten.
 
 Der Abstieg ist geschafft. Wir biegen in den Joseweg, queren die Achtalstraße und befinden uns in der Kienbergstraße, die wir bis zur Tiroler Straße folgen.

Dann geht es über die Vils und nach 150 m erreichen wir unser Ziel die Pfrontener Touristik Information in der Vilstalstraße. Dort ist unser letzter Willkommensplatz und der Endpunkt unserer Wanderung ist auf der Himmelsstürmer Route erreicht. Heute Abend werden wir noch etwas feiern, bevor es morgen etwas wehmütig wieder in den Norden nach Hause geht.