Samstag, 14. Juli 2012

Malerweg begeistert wieder - Etappe 6 von Schmilka nach Gohrisch

Panoramablick auf die letzten Etappen des Malerweges des Elbsandsteingebirges
Hintergründe zur Wandertour "Malerweg der begeistert"

Die erste Wandertour, die mich zum Wanderfreund machte, war eine viertägige Wanderung durch die Sächsische Schweiz auf dem Malerweg im letzen Jahr. Viele Informationen bietet http://www.saechsische-schweiz.de/cgi-bin/malerweg

Wir, eine sechsköpfige Männergruppe, sind im Mai 2011 die erste Hälfte, 4 von 8 Etappen gewandert. Nun ist es soweit. Ein Jahr weiter sind wir die zweite Hälfte Ende April 2012 gewandert, mit einem Abstecher zum Prebischtor in die Tschechische Republik. 
    Der Malerweg, die Wanderstrecke mit kleinen Abstechern, ist eine anspruchsvolle Wandertour mit einem Höhenunterschied von 630 Metern z. T. auf einer Etappe. Alle acht Etappen sollen eine Gesamtlänge von 112 km, ohne Abstecher, haben. Die zweite Hälfte haben unsere Navis allerdings eine Länge von knapp 80 km gemessen. Vermutlich wurde der Wanderweg etwas umgelegt. Die Gründe dafür sollen bei den Anwohnern liegen, die die Wege nicht mehr freigeben, sagte man uns. 

    Für diese Strecke empfiehlt sich gutes Schuhwerk, da die Berge oft sehr steil ansteigen und du auf Felsen klettern musst. Über Treppen, Leitern und Steigen sind viele Höhen zu   überwinden. Der Wanderer sollte schwindelfrei, trittsicher und natürlich körperlich fit sein. 

    Die Landschaft begeistert. Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz im Elbsandsteingebirge ist einer der faszinierendsten Wanderwege Deutschlands. Schon Mitte des 18. Jahrhunderts wurde von den wild-romantischen Landschaften, mit tiefen Felsschluchten, märchenhafte Felsgebilde und einzigartigen Aussichten berichtet. Steigt man in den Malerweg ein, vergisst man sofort den Alltag und das Abenteuer beginnt.  

    Wissenswertes zum Elbsandsteingebirge

    Das Elbsandsteingebirge ist geologisch ein riesiger Sandsteinblock, mit einer Größe von 20 x 20 km. In den letzten Jahrmillionen wurden Täler und freistehende Felsen herausgespült, so dass skurile Skulpturen und Felsformationen entstanden sind. (Vgl. Manuel Andrack Gesammelte Wanderabenteuer). Es ist bekannt unter sächsische Schweiz in Sachsen und Böhmische Schweiz in der Tschechischen Republik. 

    Zur Kreidezeit lag hier ein riesiges Meer. Es lagerten sich Sand und andere Sedimente ab und verdichteten sich zu Stein. Das Grundgebirge hob sich und das Wasser floß ab, so dass eine gewaltige Sandsteinplatte zurück blieb. Durch Spannungen in der Erdkruste schob sich der Granit über ihren Rand. Es entspanden Risse und Klüfte. Die Urelbe und Flüsse, Schmelzwasser spülten sie tiefer und tiefer. Kaum ein anderes Gebirge in Europa wurde von der Natur in ähnliche Formen zerrissen. 
     


    Malerweg begeistert wieder - Etappe 6 von Schmilka nach Gohrisch


    Tag 3 unserer diesjährigen Wandertour im Elbsandsteingebirge in Sachsen. Der Abstecher gestern zum Prebischtor in die Tschechische Republik war ein echtes Highlight. Wetter gut, tolle Landschaft und imposante Ausblicke. Absolut lohnenswert. Abends haben wir zurück in Schmilka direkt an der Elbe bei Bier und Wein den Sonnenuntergang genossen. Früh ging es dann ins Bett. Die Ohropax haben ihre Dienste geleistet. Das Schnarchen von Michael störte gar nicht mehr.

    Mit dem Frühstück starten wir zur 6. Etappe des Malerweges. Es  wird wieder ein toller Sommertag im April. Morgentau liegt noch verträumt auf den Elbwiesen. Wir wandern ein Stück Flussaufwärts zur Elbfähre, die uns kostengünstig auf die andere Elbseite bringt.
    Schafsidylle an der Elbe

    Dort angekommen geht es nach links und nach ca. 250 m rechts den Aschersteig steil bergauf, der uns den Puls gut steigen lässt. Oben am Kamm angekommen geht es über einen Feldweg nach Schöna.

    Blick von der Fähre zur Bastei




    In Schöna folgen wir den Casper-Friedrich Weg über den Wolfsberg nach Reinhardtsdorf. 

    Dort überqueren wir die Hauptstrasse und biegen links ab und wandern dern aspahltierten Weg über den Krippenberg auf dem Püschelweg zur Liethenmühle. Dort machen wir eine Einkehr und stärken uns königlich mit leckeren Speisen und Getränken aus der Region.


    Liethenmühle
      


    Etwas schwer im Bauch geht es danach weiter nach Kleinhengerdorf wieder den Berg hinauf. Die Wegweiser stehen auch auf der Etappe 6 perfekt.

    Der Malerweg führt uns weiter durch Wälder, wieder den Berg hinauf und über Felder mit abwechlungsreichen Ausblicken.



    Wir verlassen den Ort über den alten Schulweg und gelangen zu den Papststufen auf den Papststein, wo wir noch einmal eine Rast mit einer tollen Aussicht geniessen. 

    Wieder ein Nadelöhr
    Achtung beim Abstieg!


    Ein Eldorado für Bergsteiger
    Über Holzbohlen steigen wir hinab zur Landstraße und wandern wieder bis auf 448 Höhenmeter zum Gohrischstein.


    Bergabwärts treffen wir unten angekommen den Muselweg, der uns zum Kurort Gohrisch führt, wo wir schnell unsere gemütliche Pension finden.  







    Fazit: Etappe 6 führte uns mehrfach bergauf und bergab mit einer Streckenlänge von 16,6km. Die Summe der Steigung betrug 583 m, Summe der Gefälle 386 m, was für uns doch recht anspruchsvoll war. Viele tolle Aussichtspunkte auf den Bergen. Wieder ein wunderbarer Wandertag. Festes Schuhweg absolut notwendig. 


    Hier das Höhenprofil:


    Streckenlänge 16,6 km, Summe Steigerung 583 m, tiefster Punkt 118 m,
    höchster Punkt 399 m, Summe Gefälle 386 m

    Sonntag, 1. Juli 2012

    Pastor Bode Weg Etappe 1 von Lüneburg nach Salzhausen

    Heidepastor Bode Weg (PBW)


    Der Pastor Bode Wanderweg PBW  in der Lüneburger Heide ist einer der bekanntesten und schönsten Wanderwege in der Region. Er führt von Lüneburg über Salzhausen nach Egestorf und endet in Wilsede. Er hat eine Länge von 44 km. 
     
    Der junge Egestorfer Pastor und Naturschützer Wilhelm Bode hat diese Wanderung mit seinem Vater1877 unternommen, sie hat in ihm die Liebe zur Heide geweckt. Sie führt von Lüneburg der Michaeliskirche, Kalkberg, Hasenburger Bach, Böhmsholz, Luhetal, Osterbachtal, Nordbachsteg, Spannwald, Schmale Aue, Radebbachtal, Lüneburger Heide bis  nach Wilsede. Die 44 km kann man in 2 Tagen gut schaffen. Ende Juli bis Oktober bringt dich der kostenlose Heideshuttlebus bei Bedarf wieder zurück nach Lüneburg.


    Die Etappe 1 des Pastor Bode Weges

    beginnt in Lüneburg am Michaeliskloster, wo einst auch die Familie Bode lebte. Die Strecke ist 21,5 km lang, vorausgesetzt man findet den Einstieg und verläuft sich nicht. Der Weg ist mit gelb-schwarz-umrandeten Pfeilen markiert, das Zeichen des PBW. Alle 100 bis 200 m ist ein Hinweis auf Bäumen oder Straßenschildern zu finden.

     
    Der erste Wegweiser führt uns an der Michaeliskirche vorbei und  direkt zum Kalkberg, den wir überqueren. Der Kalkberg ist historisch unklar, da er nicht aus Kalk, sondern aus Gips besteht. Gips wurde hier mehr als 800 Jahre abgebaut und wurde als Baustoff benutzt.  
    Richtiger Wegweiser
    Upps: Falscher Wegweiser

    Wir treffen nach dem Kalkberg auf den Schellenberger Weg, den wir nach links folgen und der uns über die Jägerstraße weiter aus der Stadt führt. Nun brauchen wir nur noch auf die PBW Wegweiser achten. Der Weg führt uns nun auf der alten, von Birken und Buchen begrenzten Landstraße, die uns nun durch Wälder, an Wiesen, an Reppenstedt, Kirchgellersen, Westergellersen nach Luhmühlen und zum Etappenende zur Kirche nach Salzhausen führt.
     
     Die Aprilsonne ist zwar warm, aber der Wind bläst uns zweitweise kalt ins Gesicht. Wir starten um 10 Uhr an der Michaeliskirche und treffen um ca. 16:30 Uhr in Salzhausen ein und haben ein durchschnittliches Wandertempo von ca. 5 km/h auf das Navi  gebracht. Da der Weg an Orten verläuft und man keine Einkehrmöglichkeiten hat, ist es ratsam sich mit Proviant und Getränken gut einzudecken. Erst in Salzhausen gibt es diverse Einkehrmöglichkeiten.

     

    Die Wege sind zuweilen sehr lang gezogen, aber führen uns dafür durch Alleen, dann geht es wieder über schmale Waldpfade und Wege. Die Wegführung ist aber trotzdem abwechslungsreich, so dass das Wandern nicht eintönig wird.
     
    Endlich eine Bank
    Wechselhafte Wegeführung
    Interessant ist das Gut Schnellenberg in Richtung Reppenstedt. Bei Westergellersen passieren wir die Rauhen Berge mit einer sagenhaften Höhe von 80 m, sollte für den Wanderer kein Problem sein.
    Ist hier schon die DDR?
      Eindrucksvoll ist das Kreuzen der Luhe mit dem Brunbach in Luhmühlen. Dort kann man den Pferdesport bewundern. Hier trifft sich die Reitelite einmal im Jahr zu den Reitturnieren.
    Pferderomantik bei Luhmühlen




    Seltene Flusskreuzung
    Nicht barriefrei der PBW
     

    Die letzte Strecke führt uns allerdings direkt an der Hauptstraße ca. 1,5 km nach Salzhausen, was die Begeisterung an den Wanderweg etwas schmälert. Allerdings besänftigen die historischen Häuser und die alte St. Johannis Kirche von 1643  Salzhausen uns af den letzten Metern. Eine Besichtigung der Kirche lohnt sich.
    St. Johannis Kirche von Salzhausen
     Fazit:

    Lange, aber ebene Wanderstrecke auf den Spuren des Pastor Bode. Sehr idyllische abwechslungsreiche Wegstrecke. Keine Einkehrmöglichkeiten unterwegs. Auch nicht barrierefrei. Sehr gut ausgeschildert. Erster Teil wenig nutzbare Bänke, was im Kirch- und Westergellersener Bereich besser wird, die haben sich dort wirklich alle Mühe gegeben. 

     
    Wissenswertes zu Lüneburg und Salzhausen    

    Lüneburg (niederdeutsch Lümborg)

    …ist eine Mittelstadt Niedersachsen mit 73.000 Einwohnern und liegt 50 km südlich von Hamburg, am Unterlauf der Ilmenau, etwas 30 km vor ihrem Zusammenfluss mit der Elbe in Hoopte.

     
    Die Geschichte der Stadt wurde in den letzten 1.000 Jahren durch das Lüneburger Salz geprägt, wo durch die Stadt zu erheblichen Wohlstand kam. Eine Sage besagt, dass das Salz von einem Jäger entdeckt wurde, der eine weiße Wildsau  geschossen hatte. Salzkristalle im Fell des toten Tieres sollen ihn auf die Saline aufmerksam gemacht haben. Das weiße Gold wurde in die ganze Welt exportiert und machte Lüneburg zur reichen Stadt.
    Mittelalterliche Eindrücke in Lüneburg
    Lüneburg wurde 2008 von der Bundesregierung dem Titel „Ort der Vielfalt“ verliehen, was an der vielfältigen Bausubstanz der Stadt liegt. Eine Stadtführung lohnt sich.

    Salzhausen

    ..hat wenig mit Salz zu tun gehabt. Der Name kommt von Solthinghusen über Soltzeneshusen zum heutigen Salzhausen. Das Dorf liegt am Ostrand des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide und hatte Ende 2010 4.558 Einwohner.