Sonntag, 18. August 2019

Adlerweg - Etappe 5: Buchackeralm nach Pinegg

Adlerweg - Der Weg ist das Ziel

Nachdem meine Frau Ella und ich aus dem Norddeutschen Bereich immer mehr südlichere Wanderwege für unsere Fernwanderungen aussuchten, sind wir nun auf den bekanntesten Fernwanderweg in Tirol gestoßen, dem Adlerweg. Dieser ist 2015 neu überarbeitet worden und hat nun 24 Etappen mit insgesamt 320 km und 23.000 Höhenmetern. Die letzten zwei Jahre sind wir jeweils quer durch das Allgäu gewandert. Im Vergleich dazu ist der Adlerweg eine weitere Wanderliga und schon eine Herausforderung. Geplant haben wir in diesem Jahr die ersten 12 Etappen von St. Johann nach Innsbruck, mit 180 km und ca. 11.500 Höhenmetern, zu wandern. Geschafft haben wir allerdings aufgrund schlechter Wetterbedingungen 9 Etappen. Wir erlebten ein fantastisches Bergerlebnis mit tollen Erfahrungen bei Termperaturen bis zu 37 Grad. Das hat uns schon an unsere Leistungsgrenzen gebracht, so dass die Tour ein wahres Abenteuer war und kein einfacher Spaziergang. 

Unsere neun Etappen auf dem Adlerweg 

Etappe 1: St. Johann im Tirol zur Gaudeamushütte
Etappe 2: Gaudeamushütte zum Hintersteiner See (Pension Maier)
Etappe 3: Hintersteiner See nach Kufstein
Etappe 4: Kufstein zur Buchackeralm
Etappe 5: Buchackeralm nach Pinegg
Etappe 6: Pinegg nach Steinberg am Rofan (Gasthof Waldhäusl)
Etappe 7: Steinberg am Rofan zur Erfurter Hütte
Etappe 8: Erfurterhütte / Maurach am Achensee zur Gramailalm (Alpengenussshof)
Etappe 9: Gramailalm zur Engalm 


Als Wanderliteratur und Wanderführer benutzten wir mit guten Erfahrungen: Österreich: Adlerweg, Christian Rupp, OutdoorHandbuch Band 359, Der Weg ist das Ziel, ISBN 978-3-86686-469-6.

Die Daten der Etappe 5:  Buchackeralm (Alpengasthaus Buchacker) bis Pinegg
Länge 17,9 km (Plan) 18 km (Navi)
6:30 Std. Laufzeit (Plan) echt 6:00 Std. Aufstieg: 900 m Abstieg: 1500 m Höchster Punkt 1786 m Niedrigster Punkt 670 m
Anspruch: Bergwelt schwarz


Auf der heutigen Etappe sind 900 Höhenmeter auf und 1500 Hm abwärts zu bewältigen. Es geht erst von der Buchackeralm gemütlich abwärts, dann 400 Hm steil aufwärts zum Nachberg Hochleger, abwärts zur Aschaalm, dann aufwärts auf 1743 m auf den Plessenberg und 1786 m auf den Kienberg, um danach den langen Abstieg auf 670 Hm nach Pinegg durchzuführen. Man wird mit einer wunderbaren Aussicht für die Anstrengungen belohnt. Von den Almen geht es hinauf in die hochalpine Region des Rofangebirges. Der Plessenberg, den die Einheimischen auch „Blessinger“ nennen, gehört zum „Dreigestirn“ Kienberg, Plessenberg und Heuberg. Es lohnt sich auf diese Gipfel zu steigen und in die weite Bergwelt Tirols zu blicken. Einkehren und übernachten kann man erst in Pinegg, dem Zielpunkt der Etappe, am besten im Gasthof Gwercherwirt. Pinegg gehört zu Brandenberg, das ist ein idyllischer Urlaubsort auf einem sonnigen Hochplateau.

 
Quelle: bergwelten.com

Im Alpengasthaus Buchacker frühstücken wir zeitig, denn wir haben heute einen langen Wanderweg von 18 km vor uns, der auch noch sehr schwer werden wird. Dazu kommt noch die Hitze, die auch für heute angekündigt ist. Gestern war die Etappe zwar nicht lang, aber aufgrund der langen Steigung von 1350 Hm bei tropischen Temperaturen sehr Kräfte zerrend.

Nun geht es zur fünften Etappe des Adlerweges. Vom Gasthaus Buchacker führt der Adlerweg auf einer geschotterten Fahrstraße bergab. Wir folgen der Beschilderung "Tiroler Adlerweg" und bleiben in Richtung "Nachbergalm". Hier muss man auf die Wegweiser Acht geben, da diese noch nicht alle mit dem Adlersymbol ausgestattet sind.

Auf einer breiten Forststraße führt uns ein Wanderweg rechts in den Wald auf einen eingewachsenen Pfad steil bergauf. Fast wären wir vorbei gegangen. Nur ein roter Pfeil auf einem Felsblock wies auf den etwas versteckt liegenden Einstieg hin. Nun geht es auf einen nur schwer erkennbaren einsamen Pfad steil aufwärts. Unterwegs treffen wir auf einen kleinen Bach mit Wasserfall und herrlichem klaren kalten Wasser, an dem wir uns erfrischen. Da diese Tour keine Einkehrmöglichkeiten bietet ist Gebirgsbachwasser unsere willkommene Erfrischung für unterwegs.

Wir gelangen dann auf eine Forststraße an einer Jagdhütte vorbei, bis wir nach 1,5 km durch Wald- und Almböden bergauf auf die Häuser der Nachberg-Hochleger Alm stoßen. Wir suchen den nächsten Wegweiser und finden ihn am ersten Haus links ankommend in Richtung "Plessenberg". Ein netter Einwohner interessiert sich für unsere Tour und scheint beeindruckt zu sein, dass wir aus Norddeutschland kommen und den Adlerweg wandern wollen.

Der Wanderweg führt am Rand der Almwiese entlang. Am Ende der Almwiese auf der Schotterstraße fehlen plötzlich die Wegweiser und Markierungen. "Schauen Sie geradeaus und suchen ein Gipfelkreuz, dass ist das nächste Zwischenziel". Man hält sich erst 100 m links, danach leicht links den Grashügel hinauf. Auf dem Boden sehen wir dann einen Wegweiser liegen, der allerdings in die falsche Richtung zeigt.

Vom ersten Gipfelkreuz sehen wir den Pfad undeutlich Richtung Plessenberg. Auch finden wir nun die rot-weiß-roten Wegmarkierungen wieder. Es geht durch ein ungewöhnlich hohes Latschenfeld, dass durch einen schmalen Latschenpfad steil bergauf führt.
 
Zum Glück ist es trocken. Der Pfad ist erdig und teilweise muss man durch Klettern die steilen Passagen überwinden. Die Stahlseile, die gelegentlich den Aufstieg erleichtern sollen, fehlen z.T. oder hängen nur locker daneben. So ist erhöhte Vorsicht geboten.

Dann nach 400 Hm Aufstieg führt der Weg durch Latschenpfade bis wir das Gipfelkreuz des Plessenbergs (1743 m) erreichen und dort die tolle Aussicht  über das Inntal und die Brandenburger Alpen im Norden genießen.
 
Danach wird der nächste Gipfel am Kienberg, mit einem einfachen Holzgipfelkreuz, erklommen. Aber das Panorama ist trotzdem beeindruckend.

Die nächsten ca. 8 km gehen nun ausschließlich berab bis zum Etappenende in Pinegg. Dabei geht es durch Latschen- und Wiesenpfade, herrliche Laubwälder, dann Richtung "Heubrandalm". An der Einkehralm wandern wir links die Forststraße erst kurz bergauf, dann beständig bergab.
 
 Dann erreichen wir die Häuser von Arzberg und wandern Richtung "Pinegg" weiter. Am Ende der Straße führt ein versteckter Pfad mit einem handgeschriebenen Wegweiser "Pinegg" steil in endlosen Schleifen durch den dichten Mischwald bergab. Der Pfad ist als schwarzer Bergweg klassifiziert.

Endlich verlassen wir den einsamen Weg durch den schönen Mischwald in Pinegg und halten uns auf der Straße ankommend links, wo wir nach weiteren 200 m den Gasthof Gwerchenwirt hinter einem großen Misthaufen entdecken.



















































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